Über Susanne Gaschke: „Die verkaufte Kindheit: Wie Kinderwünsche vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können“
Kind sein dürfen, kreatives und phantasievolles Spielen um des Spielens willen – für Susanne Gaschke ein Ideal aus einer anderen Zeit. Kindheit heute bedeute vielmehr, schon vor dem Eintritt ins Jugendalter Konventionen unterworfen zu sein, die durch Konsumindustrie und Werbung diktiert werden. Schon Kinder sollen und wollen “cool” sein, sich älter geben als sie sind, Erwachsene ablehnen, Grenzen überschreiten und sich über Marken und Produkte definieren. Der Konsumindustrie ist das nur recht, denn für diese sind Kinder vor allem eine spontane, ungehemmte und leicht manipulierbare Zielgruppe, die selbst oder über ihre Eltern so viel Geld wie niemals zuvor verfügen.
(Auszug aus dem Klappentext)
Ich persönlich hatte die Chance, zwei Kindheiten zu erleben: eine Kindheit in einem armen, sozialistischen Land und eine zweite im kapitalistischen Überfluss.
Auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen habe ich mich kritisch mit diesem sehr wichtigen Buch auseinandergesetzt, das ich nicht nur Eltern ans Herz lege.
„Die verkaufte Kindheit: Wie Kinderwünsche vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können“ von Susanne Gaschke ist im Pantheon Verlag erschienen.
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9. August 2013 um 12:41
Liebe Alexandra,
durch deine Sendungen ist mein Leben schöner geworden.
Echt,
spätestens seit deinen Betrachtungen über Introvertierte ist Platz im Kopf, weil das Grübeln aufhört-hab ich Asperger oder nur ADHS oder bin ich sonstwie anders und behindert….
Auf ein happy end
9. August 2013 um 13:07
vielen dank! für diese tolle zusammenfassung und den tip überhaupt. hole mir das buch gleich mal aus der bibliothek!
liebe grüße
anke
10. August 2013 um 18:17
Ich möchte zu dieser schönen Sendung noch das Verb “durchspielen”, im Sinne von “Wir sollten die Optionen mal durchspielen” beisteuern.
Nichtsdestoweniger 4 Sterne: verpflichtet zum Hören.
Beste Grüße
mark
3. September 2013 um 23:05
sehr tolle folge, danke dafür und mach bitte weiter! es macht spaß dir zuzuhören und die kompakte länge ist auch einfach perfekt!
17. September 2013 um 19:56
Hi Alexandra,
einiges, was du/das Buch in dieser Folge gesagt hast, kann ich schon bestätigen. Aber vielleicht tröstet es dich, dass ich als momentan 16-jährige Oberstufenschülerin noch eine Kindheit im Wald verbracht habe, mit viel Fantasie und einfachem Spielzeug.
Liebe Grüße^^
8. April 2014 um 12:40
Hallo Alexandra (gibt es eigentlichen im Polnischen auch die Koseform: Sasha?),
nach diesem Podcast hatte ich sofort das dringende Bedürfnis verspürt deine Empfehlung an meine Schwester (Sohn 6, Tochter 4) und zweite Schwester (Sohn 4) weiter zu geben. Jedes mal, wenn ich bei meinen Lieben zu Besuch bin, erschlägt mich dieser Überfluss an Spielzeugen, der den Kinderzimmerboden vollständig bedeckt und ich staune entsetzt über das Spielverhalten meiner Neffen.
Verstärkt wurde das Bedürfnis (“hier ließ das mal, könnte interessant sein!”) durch die Tatsache, dass mein Schwestern selbst haufenweise von verschiedenen Ratgebern und Erziehungsbüchern konsumieren und natürlich immer selbstlos und unaufgefordert ein “gut gemeinten” Tipp parat haben.
Genau so wie du, bin ich(wir) nicht in Deutschland aufgewachsen und bin Anfang der 90ger im alter von neun ausgespielt (worden). Genau solche Kindheitsmomente sind es, und ich erinnere mich besonders gern an ein selbst gebautes Schiff bzw. es waren mehrere, die immer verbessert wurden (aus Holzbrettern, alten Büchsen, rostigen Nägeln, Drähten, usw.), die mich traurig stimmen, wenn meine Kinder so etwas nicht erleben werden.
Allerdings nach einer Weile des Nachdenkens habe ich (Sohn 2) mir überlegt wie die wohl drauf reagieren würden: … wie ich das den meinen würde … ob ich unterstelle, dass die Beiden Fehler in der Erziehung machen…etwas später ist mir auch klar geworden, dass mich genau das selbe Schicksal ereilen wird. Den all die überflüssigen Spielzeuge ihrer Kinder werden, dann an mich bzw. meinen Zweijährigen gut gemeinter weise weiter verschenkt.
Zusätzlich kommen noch die Omis und Opis, die man davon überzeugen muss, dass nicht jedes mal, wenn die zu Besuch kommen dem Enkel etwas schenken müssen
… und so häufen sich bei uns die überflüssigen Sachen an
Danke für deinen Buchtipp und diese Erhellung, auch wenn es nur für eine kurzen Augenblick bleiben wird, den bald ist ja OSTERN und dann gibt es wieder Geschenke für die lieben Kids
…ich glaube ich mache mir dieses Ostern auch ein Geschenk und kaufe dieses Buch
9. Mai 2017 um 09:53
Toys’R’us ist wirklich eine Plage und tatsächlich auch wirklich viele Spielzeuge. Ich habe aber beobachtet, dass es eine Frage der Übung ist, wie kreativ Kinder mit jedwedem Spielzeug umgehen.
Eine Blinki-Dudel-Puppe muss nicht generell Kreativität einschränken, sofern sie sich nicht alleiniger Standard von anfang an ist. Ein Kind kann sich über diese “Vorgaben” ziemlich einfach hinwegsetzen und mit der Puppe genauso fantasievoll sprechen und spielen, wie mit einer normaln. Kinder sind ja nicht blöde.
Besonders wichtig finde ich es, dem Kind Zugang zu Dingen zu ermöglichen, die nicht als Spielzeug gedacht sind – mein 1jähriger spielt sehr viel lieber mit Küchengerätschaften, während ich koche, anstatt sich mit plastikspielzeug zu beschäftigen, mit dem man ja eigentlich nichts anfangen kann, weil es schließlich überhaupt keinen Zweck hat.
Deshalb gehe ich schon davon aus, dass Kinder auch bei noch so großer Überflutung sich ihren Kreativitätsraum schon selber suchen – nur ist es eben die Frage, wie schwer man es ihnen macht, einen solchen Raum zu entdecken.