Folge 8
17. November 2013
von Alexandra Tobor
7 Kommentare
Über Cord Riechelmann: „Krähen: Ein Porträt“
Die Familie der Krähen umfasst 123 Arten, zu denen auch Elstern und Häher zählen; ihre engsten Verwandten sind die Paradiesvögel. Anders als diese kommen die meist schwarz gefärbten Krähen beinahe überall auf der Erde vor. Die Mythen, die sie von jeher begleiten, sind ebenso dunkel wie sie und handeln fast immer von Übel und Tod. Selbst die zunehmende Erforschung ihrer herausragenden Intelligenz konnte sie nicht von ihrem schlechten Ruf befreien. Im Gegenteil: Dass Krähen über ein Gedächtnisvermögen verfügen, das sogar jede menschliche Kapazität übersteigt, scheint nur ein weiterer Ausweis ihrer Unheimlichkeit zu sein.
(Klappentext)
Besonders dieser Tage sieht man die schwarzen Gesellen auf Ästen hocken und über Wiesen watscheln. Umso passender schien es mir, gerade jetzt im Herbst der Frage nachzuspüren, ob der düstere Ruf der Krähen wirklich gerechtfertigt ist. Mein großer Dank gilt Hörerin Larissa, der Schenkerin dieses kleinen, wunderhübschen und hochinteressanten Büchleins!
Erschienen ist „Krähen: Ein Portrait“ von Cord Riechelmann bei Matthes & Seitz Berlin in der Reihe „Naturkunden“.
Im Podcast erwähnte Krähensichtungen:
Folge 7
3. Oktober 2013
von Alexandra Tobor
16 Kommentare
Über Yuval Noah Harari: „Eine kurze Geschichte der Menschheit“
Vor 100 000 Jahren war der Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf weiteren menschlichen Spezies, und die Rolle, die sie im Ökosystem spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen. Vor 70 000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, die ihn zum Herren des Planeten und zum Schrecken des Ökosystems werden ließ.
(Klappentext)
Dr. Yuval Harari habe ich durch seinen aktuell laufenden MOOC-Kurs „A brief History of Humankind“ auf Coursera kennen gelernt. Obwohl bei mir kein Vorinteresse an Frühgeschichte bestand, haben mich seine Vorträge derart gefesselt, dass ich auch sein 500 Seiten starkes Buch, das auf deutsch als „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ bei DVA erschienen ist, verschlungen habe. Diese Folge gibt einen kleinen Einblick!
Folge 6
5. September 2013
von Alexandra Tobor
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Über Elisabeth Naumann: „Kiosk – Entdeckungen an einem alltäglichen Ort“
Elisabeth Naumanns „Entdeckungen an einem alltäglichen Ort“ münden in eine umfassende Kulturgeschichte des Kiosks, die nicht nur die Entstehung, Entwicklung und Erscheinungsformen dieser bedeutenden Kleinstarchitektur unter die Lupe nimmt, sondern vor allem den Blick auf den Menschen wirft, der dieses Straßenmöbel betreibt oder besucht.
(Klappentext)
Das Buch ist die Doktorarbeit einer bemerkenswerterweise 76-jährigen Dame, die jahrelang in der Kiosklandschaft Berlins unterwegs war, um Beobachtungen zu sammeln, Gespräche zu führen und so dem Alltagsphänomen Kiosk möglichst viele Facetten zu entlocken. Spannend und sehr unterhaltsam!
„Kiosk – Entdeckungen an einem alltäglichen Ort“ von Elisabeth Naumann ist im Jonas Verlag erschienen.
Folge 5
8. August 2013
von Alexandra Tobor
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Über Susanne Gaschke: „Die verkaufte Kindheit: Wie Kinderwünsche vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können“
Kind sein dürfen, kreatives und phantasievolles Spielen um des Spielens willen – für Susanne Gaschke ein Ideal aus einer anderen Zeit. Kindheit heute bedeute vielmehr, schon vor dem Eintritt ins Jugendalter Konventionen unterworfen zu sein, die durch Konsumindustrie und Werbung diktiert werden. Schon Kinder sollen und wollen „cool“ sein, sich älter geben als sie sind, Erwachsene ablehnen, Grenzen überschreiten und sich über Marken und Produkte definieren. Der Konsumindustrie ist das nur recht, denn für diese sind Kinder vor allem eine spontane, ungehemmte und leicht manipulierbare Zielgruppe, die selbst oder über ihre Eltern so viel Geld wie niemals zuvor verfügen.
(Auszug aus dem Klappentext)
Ich persönlich hatte die Chance, zwei Kindheiten zu erleben: eine Kindheit in einem armen, sozialistischen Land und eine zweite im kapitalistischen Überfluss.
Auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen habe ich mich kritisch mit diesem sehr wichtigen Buch auseinandergesetzt, das ich nicht nur Eltern ans Herz lege.
„Die verkaufte Kindheit: Wie Kinderwünsche vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können“ von Susanne Gaschke ist im Pantheon Verlag erschienen.
Folge 4
25. Juli 2013
von Alexandra Tobor
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Über Susan Cain: „Still: Die Kraft der Introvertierten“
In einer lauten Welt werden stille Menschen meist überhört – sei es am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Privatleben. Susan Cain bricht eine Lanze für die Introvertierten und zeigt, wie wichtig sie für unsere Gesellschaft sind. Neueste Ergebnisse der Hirnforschung bezieht sie dabei ebenso ein wie historische Beispiele.
(Auszug aus dem Klappentext)
Ein Buch, das mich als „Betroffene“ ganz besonders gefreut hat. Wenn man sieht, wie und warum stille Naturen von der Gesellschaft pathologisiert und stigmatisiert wurden, wird man sich in seiner Eigenart weniger unzulänglich fühlen. „Still: Die Kraft der Introvertierten“ von Susan Cain ist erstmals als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen.