21. Dezember 2014
von Alexandra Tobor
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Unser Umgang mit dem Tod erscheint paradox: Einerseits verdrängen wir ihn und seine grundlegende Bedeutung für unser Leben aus dem Bewusstsein, andererseits begegnet er uns immer öfter in Film und Fernsehen. Symbole, allen voran der Totenkopf, schmücken in vielfältiger Weise unsere Kleidung und Accessoires. Jahrhundertelang erinnerten uns diese Symbole an die eigene Sterblichkeit. Was ist heute übrig geblieben von der Vergänglichkeitsmahnung, der Vanitas? Das Buch begibt sich anhand zahlreicher Beispiele aus Literatur, Medien und Kunst auf eine Entdeckungsreise durch die Zeit, um dem heutigen Verständnis von Vergänglichkeit und Tod auf die Spur zu kommen.
(Klappentext)
War der November nicht ein Graus? Das Christkind ist immer noch verstimmt und hat nur finstere Themen im Sack. Nightmare before Christmas sozusagen.
„Der Tod steht uns gut. Vanitas heute“ heißt das Buch der dunklen Stunde. Ideal zum Anhören, wenn ihr eure Schrumpfköpfe in Glanzpapier packt!
Und hier die in der Folge erwähnten Vanitas-Bilder:
Diese Folge widme ich Sebastian „Gruftikopp“ Baumer, der in seinem Blog viele gute Worte über diesen Podcast fand. Danke!
28. Oktober 2014
von Alexandra Tobor
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Ist Heimat ein Ort? Ist es der Ort, an dem wir geboren sind? Oder der Ort, an dem wir gerade leben? Ist Heimat ein Geruch, eine Sprache oder eine bestimmte Person? Lebt sie in der bloßen Erinnerung oder formen wir sie im täglichen Leben ständig neu? Und wann wird das Fremde zur Heimat? Simone Egger geht all diesen Fragen nach, Fragen, die sich jeder bereits gestellt hat und die sich im Laufe des Lebens immer wieder stellen. Sie berichtet von den Anfängen eines Begriffs, von der Entstehung und Verbreitung von Heimat-Bildern und -Gefühlen und nicht zuletzt davon, wie sie gewinnbringend vermarktet werden.
(Klappentext)
Das Schmöker-Sachbuch von Simone Egger hat mich mit vielen aussagekräftigen Fotos betört und davon überzeugt, dass Heimat schon lange kein „Alte-Leute-Thema“ mehr ist. Aber hört selbst!
9. August 2014
von Alexandra Tobor
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Die „Krise“ (oder der „Wandel“) des traditionellen Männlichkeitsbildes ist allgegenwärtig; Karriere, Beziehung, Familie, Gesundheit – all das und noch viel mehr bereitet dem heutigen Mann Kopfschmerzen. In der Regel wird als Hauptursache die Spannung zwischen überkommenen Rollenvorstellungen und den Ansprüchen der sich emanzipierenden sozialen Umwelt diagnostiziert. Unterschiedlich sind dagegen die Analysen und die Vorschläge, wie eine neue Identität erreicht werden kann.
(Klappentext)
In Geschlechterfragen aller Art bin ich für Verstehen statt Verurteilen. In dieser Hinsicht sehr aufschlussreich war das „Jahrbuch 2014: Männer“ des deutschen Polen-Instituts Darmstadt. Ich habe viel von den Zusammenhängen verstanden, die zu Problemen in konservativen Gesellschaften führen – aber auch gelernt, was unser Männlichkeitsbild im Westen einzigartig macht.
8. Mai 2014
von Alexandra Tobor
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Leben wir in einer Kultur der Schamlosigkeit? Der Vorwurf moralischer Verwahrlosung gehört zum Repertoire jeglicher Kulturkritik. Aber hat sich nicht doch etwas verändert? Mit klarem Blick spürt Ulrich Greiner Scham- und Peinlichkeitsgefühlen nach, wie sie uns im Alltag und in literarischen Texten begegnen.
(Klappentext)
Das Buch „Schamverlust. Vom Wandel der Gefühlskultur“ von Ulrich Greiner wurde im April zum Sachbuch des Monats gekürt und weil Scham eines der spannendsten Themen ist, die es gibt, musste ich es sofort lesen! Es war eine außerordentlich unterhaltsame Lektüre und herausgekommen ist diese megapeinliche Podcast-Folge!
5. April 2014
von Alexandra Tobor
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Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks ist trotz der hohen Anforderungen, die sie an den Leser stellt, für alle von Interesse, die geneigt sind, ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefassten kulturellen Vorlieben und Praktiken zu prüfen.
(Klappentext)
Die Theorien von Pierre Bourdieu, berüchtigter Textwurstverbrecher und Erstsemesterschreck, fesseln mich schon seit Jahren. Als in einer Folge der „Wrintheit“ das Thema auf Geschmacksverirrungen der Unterschicht kam, löste das bei der Hörerschaft eine Flut an Beschimpfungen und anderen heftigen Reaktionen aus. Geschmack sei ja wohl etwas Subjektives und jeder würde sich so kleiden, wie es ihm gefalle. Das habe ich zum Anlass genommen, „Die feinen Unterschiede“ (vielleicht das erste wirklich unlesbare Buch in dieser Podcast-Reihe) hörbar zu machen. Das Buch ist 1987 bei Suhrkamp erschienen, aber wie immer wieder von Soziologie-Professoren bestätigt, handelt es sich um eine miserable Übersetzung. Wer des Französischen mächtig ist, sollte es im Original lesen oder in der ziemlich guten Version auf Englisch.